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2021 war ein schlechtes Jahr für Sklaverei - Unser Jahresrückblick

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2021 war ein
schlechtes Jahr
für Sklaverei

Unser Jahresrückblick

2021 war ein
schlechtes Jahr
für Sklaverei

Unser Jahresrückblick

Auch im Jahr 2021 bestimmte die Pandemie das Leben vieler Menschen weltweit. Umso mehr freuen wir uns über den enormen Rückhalt, den wir in dieser weiterhin herausfordernden Zeit von unseren Unterstützerinnen und Unterstützern erfahren haben.

Gemeinsam konnten wir Türen öffnen und Weichen stellen, um Menschen in Armut weltweit vor Gewalt zu schützen. Wir sind uns bewusst, welche transformierenden Kraft Zusammenhalt nicht nur in Zeiten weltweiter Krisen entwickeln kann. Für uns bei IJM stand deshalb das Jahr 2021 im Zeichen von Kooperation und Netzwerkarbeit mit Partnern aus aller Welt.

2021 in Zahlen

9.967 Menschen konnten wir aus Sklaverei und Unterdrückung befreien.

1.816 Straftäter/-innen wurden verurteilt.

430 Betroffene konnten durch die Nachsorge zurückfinden in ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft.

791 Partnerorganisationen weltweit wurden mobilisiert, sich gegen Ausbeutung und Gewalt zu engagieren.

237 Betroffene wurden gefördert, um sich mit ihrer Stimme öffentlich für den Schutz Benachteiligter einzusetzen.

1.105 geschulte, ehrenamtliche IJM Botschafterinnen und Botschafter machten 2021 auf Sklaverei aufmerksam und mobilisierten die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

85 Kirchen und Gemeinden in Deutschland haben im Rahmen des Sonntags für Freiheit einen Gottesdienst veranstaltet zum Thema Freiheit und Gerechtigkeit.

Nothilfe für Südasien

Im April überrollte eine übermächtige zweiten Welle der Pandemie Südasien. Unsere Mitarbeiter/-innen aus den sechs IJM Büros in der Region berichteten uns von den verheerenden Auswirkungen. Im Netzwerk mit Partnern konnten wir unbürokratische Hilfe leisten. Ein Nothilfeprojekt ermöglichte die Verteilung von Lebensmitteln, medizinische Hilfe in abgelegenen Regionen und die Beschaffung von Sauerstoffkonzentratoren.

Entscheidende Schritte zum Schutz von Kindern online

Großer Erfolg für den Schutz von Kindern weltweit: Das EU-Parlament ermöglichte im April europaweit den Einsatz digitaler Verfahren, um Darstellungen sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet aufzudecken. Gemeinsam mit Partnerorganisationen aus ganz Europa hatten wir mit Nachdruck an EU-Parlamentarier appelliert, die dazu notwendige Verordnung einzuführen – zuletzt im Rahmen einer öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission.

Auch Täter aus Deutschland sind verantwortlich für die sexuelle Online-Ausbeutung von Kindern weltweit. In Live-Chats dirigieren sie den Missbrauch vor dem Bildschirm. Vor diesem Hintergrund starteten wir im Anschluss an die Bundestagswahl im September eine Petition, gerichtet an die neue Bundesregierung. Darin fordern wir: auch Deutschland muss Maßnahmen umsetzen, die sexuelle Ausbeutung von Kindern über das Internet weltweit effektiv verhindern.

Entschlossenes Engagement gegen Menschenhandel ist gefordert

Im Mai sprach unser Vorstandsvorsitzender Dietmar Roller als Sachverständiger vor dem Menschenrechtsausschuss des Bundestags. Dort nahm er Stellung zum aktuellen Regierungsbericht zur Menschenrechtspolitik und forderte von der Bundesregierung gezieltere Maßnahmen gegen Menschenhandel und Moderne Sklaverei.

Konkrete Schritte gegen Menschenhandel unternimmt IJM in Rumänien. Das Land gilt als Knotenpunkt für Menschenhandel in Osteuropa. Umso wichtiger ist es für uns als IJM Deutschland, mit einer eigens eingerichteten Liaisonstelle seit Dezember die Schnittstelle in der Koordination mit dem IJM Partnerbüro in Rumänien sowie den lokalen und deutschen Behörden übernehmen zu können.

Grundvoraussetzung, um Menschenhandel und Zwangsprostitution effektiv entgegenzutreten, ist es, die weltweite Nachfrage zu beseitigen und den Verfolgungsdruck auf Täter/-innen zu erhöhen. Mit ihrer Expertise zu diesen Themen empfingen im Juni unsere IJM Kolleg/-innen aus Rumänien virtuell eine Delegation des Menschenrechtsausschusses des Bundestags. Außerdem luden unsere rumänischen Kollegen Stefan Colman und Catalin Amariei im September zu einem Expertengespräch in unser Berliner Büro.

IJM global: größere Reichweite dank neuer internationaler Büros

Unsere Vision im Blick, bis 2030 eine halbe Milliarde Menschen vor Gewalt zu schützen, vergrößern wir als IJM weltweit unsere Reichweite. Mit neu eröffneten Projektbüros in Bihar und Odisha (Indien), Mombasa (Kenia), und Kuala Lumpur (Malaysia) sowie neuen Partnerbüros in der Schweiz, Hongkong und Südkorea, arbeiten wir jetzt an 33 Standorten in 23 Ländern mit über 1.200 Mitarbeitenden, um Sklaverei zu beenden und Gewalt gegen Menschen in Armut nachhaltig zu bekämpfen.

Im Überblick: Weitere Highlights aus 2021

Einen Meilenstein konnten wir im vergangenen Jahr erreichen als Teil der Initiative Lieferkettengesetz, die erfolgreich auf die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes in Deutschland hingewirkt hat.

Im Januar startete IJM mit „trotz allem“ einen eigenen Podcast. Darin sammelt IJM 100 Ideen für eine gerechtere Welt und beleuchtet globale Probleme. Im Mittelpunkt stehen Personen und Organisationen, die sich lokal und global für Gerechtigkeit engagieren.

In Kooperation mit dem Studiengang Transformationsstudien der CVJM-Hochschule in Kassel starteten wir im Oktober die Online-Plattform Kirche-liebt-Gerechtigkeit.de. Ziel unserer Initiative ist es, inspirierende Projekte und Ideen zu sammeln, um gesellschaftliches Engagement für Gerechtigkeit zu fördern.

Für eine Neuauflage des „Muskathlon“-Spendenlaufs begrüßten wir gemeinsam mit 4M Deutschland e. V. 13 Teilnehmende aus ganz Deutschland. Corona-bedingt verlegt ins sächsischen Herrnhut, erbrachte das sportliche Ereignis einen Erlös von mehr als 150.000 Euro für unser Projekt in Rumänien.

Wir freuen uns immer, wenn kreative Menschen und engagierte Unternehmen, ihre Talente und Produkte dafür einsetzen, unsere Arbeit gegen Sklaverei zu unterstützen. Seit 2021 stehen Sänger und Songwriter Jonnes als Künstlerbotschafter und die Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM) als Kooperationspartner an unserer Seite.

Ehrenamtliche mobilisieren für Veränderung

Anlässlich des Europäischen Tags gegen Menschenhandel traten unsere Ehrenamtlichen groß in Aktion. Zur alljährlichen #stoppsklaverei Kampagne verteilten sie auf den Straßen 22 deutscher Städte fiktive 80-Euro-Scheine, um auf Gewalt und Ausbeutung aufmerksam zu machen. Symbolisch stehen die Scheine für den durchschnittlichen Preis eines Menschen in Sklaverei.

Unsere Bewegung der Ehrenamtlichen ist dank Onlineschulungen und den ersten Live-Schulungen seit Beginn der Pandemie, 2021 um 193 Botschafter/-innen gewachsen. Zehn Ehrenamtliche wurden im August außerdem zu Referent/-innen ausgebildet, um zukünftig Starterschulungen für Interessierte leiten zu können.

Sich austauschen, informieren und Netzwerke knüpfen. Im September bot sich dazu ausreichend Gelegenheit auf unserer Konferenz Trendwechsel. Knapp 80 Ehrenamtlichen und Interessenvertreter/-innen, die sich gegen Sklaverei und Menschenhandel engagieren trafen sich dazu in Erfurt.

Zeit für Begegnung

Nach einer langen Phase des Homeoffice kamen wir im Juli endlich wieder in Präsenz zu einem sogenannten Team-Retreat zusammen. Zeit, um Ziele für IJM Deutschland als Organisation zu schärfen, uns als Team zu erfahren, zu netzwerken, uns zu besinnen und gemeinsam zu wachsen.

Unseren Blick nach vorne richteten wir dabei in diesem Jahr nicht nur mit der personellen Erweiterung unseres Teams, sondern auch mit der Umstellung auf eine hochmoderne IT-Infrastruktur. Ein Fundament für große Aufgaben, die es für die Zukunft anzugehen gilt.

Bis alle frei sind!

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Anlässlich des Europäischen Tages gegen Menschenhandel waren am 19.10. wieder viele ehrenamtliche IJM Botschafter/-innen DACH-weit aktiv und verteilten fiktive 80-Euro-Scheine in 15 Innenstädten, teilweise in Zusammenarbeit mit dem lokalen Walk for Freedom. Die Scheine machen auf den unglaublichen Fakt aufmerksam, dass heutzutage immer noch Menschen für durchschnittlich 80 Euro in die Sklaverei verkauft werden.

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