SOFIA, BULGARIEN – Mit der Unterzeichnung eines wegweisenden Kooperationsabkommens mit der Nationalen Kommission zur Bekämpfung des Menschenhandels (NKBM) in Bulgarien weitet IJM sein Programm gegen Menschenhandel in Europa auf den Balkanstaat aus.
Die Partnerschaft zielt darauf ab, den Menschenhandel in Bulgarien zu bekämpfen, Betroffene zu schützen und sie mit umfassender Betreuung zu begleiten. Unterstützt wird das Projekt durch das Büro zur Überwachung und Bekämpfung von Menschenhandel im US-Außenministerium.
In Europa leben heute schätzungsweise 2 Millionen Menschen gefangen in Sklaverei. Bevölkerungsgruppen aus osteuropäischen Ländern – insbesondere aus Bulgarien, Rumänien und Ungarn – sind besonders gefährdet. Zudem zwang der Beginn des Kriegs in der Ukraine Millionen von Menschen zur Flucht. Fluchtrouten durch osteuropäische Länder, in denen kriminelle Netzwerke aktiv sind, erhöhten das Risiko für Geflüchtete, Opfer von Menschenhandel zu werden.
Das Abkommen zwischen IJM und der NKBM in Bulgarien ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen den Menschenhandel. Es legt den Grundstein für die Zusammenarbeit bei der Prävention, Aufdeckung und Ermittlung von Fällen von Menschenhandel. Im Fokus steht dabei der Schutz von Geflüchteten aus der Ukraine sowie von gefährdeten Gruppen in Bulgarien und Rumänien.
Shawn Kohl, Direktor für das IJM-Programm zur Bekämpfung des Menschenhandels in Europa betont: "Die Unterzeichnung dieser Partnerschaft sendet ein deutliches Signal, dass das Problem des Menschenhandels der Regierung und den Menschen in Bulgarien ein wichtiges Anliegen ist. IJM glaubt fest an die Rolle des Justizsystems, um Straflosigkeit zu beenden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der NKBM in Bulgarien, um Betroffene zu unterstützen und Täter/-innen zur Verantwortung zu ziehen."
Daniela Saveklieva, Vorsitzende der NKBM, demonstriert Entschlossenheit: „Durch Koordination auf nationaler und internationaler Ebene und die Verpflichtung zu gemeinsamen Anstrengungen können wir den Kampf gegen den Menschenhandel vorantreiben. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie IJM ermöglicht es uns, Herausforderungen zu erkennen und angemessen auf die fortschreitenden Entwicklungen des Verbrechens zu reagieren.“
2019 startete IJM in Rumänien das Programm zur Bekämpfung des Menschenhandels in Europa, um Straffreiheit für grenzüberschreitenden Menschenhandel zu beenden. In den vergangenen vier Jahren konnte IJM mehr als 120 Betroffene von Menschenhandel unterstützen, mehr als 40 Verurteilungen in Fällen von Menschenhandel erreichen und über 1.000 Akteure aus Justiz und lokalen Gemeinschaften schulen.