Mehr Menschen in moderner Sklaverei, aber auch mehr Hoffnung
Arbeitssklaverei
Berlin (12.9.2022) - 50 Millionen Menschen weltweit sind von moderner Sklaverei betroffen. Ein heute veröffentlichter Bericht spricht von einem deutlichen Anstieg über die letzten fünf Jahre. Gleichzeitig konnten in demselben Zeitraum große Erfolge bei der Bekämpfung von moderner Sklaverei erzielt werden.
Die Internationale Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO), die Walk Free Foundation und die Internationale Organisation für Migration der UN (International Organization for Migration, IOM) veröffentlichten heute die „Global Estimates of Modern Slavery“ mit neuen detaillierten Erhebungen und Schätzungen zu verschiedenen Formen moderner Sklaverei.
Dietmar Roller, internationaler Entwicklungsexperte, Menschenrechtler und Vorstandsvorsitzender der Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland e.V. (IJM), kommentiert die Ergebnisse:
„Diese Zahlen machen betroffen und sichtbarer als je zuvor: Moderne Sklaverei ist ein hochaktuelles Thema, das wir dringend bekämpfen müssen. Die Corona-Pandemie und Fluchtbewegungen aufgrund von Kriegen, Umweltzerstörung und Perspektivlosigkeit haben uns dabei vor neue Herausforderungen gestellt. Trotzdem bin ich hoffnungsvoll, denn Sklaverei kann beendet werden. IJM hat in den letzten Jahren weltweit dazu beitragen, dass verschiedene Formen der Arbeitssklaverei regional massiv zurück gegangen sind. Ein Schlüssel ist die Stärkung von Rechtssystemen und eine enge Zusammenarbeit von Behörden und verschiedenen Partnern. Ich rechne damit, das Ende von moderner Sklaverei noch zu erleben."
Am 23. September erscheint das Buch „Ware Mensch“ (adeo Verlag Asslar, ISBN 978-3-86334-355-2), geschrieben von Dietmar Roller und der Journalistin Judith Stein. Es erzählt persönlich, packend und informativ von Schicksalen und Lösungsansätzen im Einsatz gegen moderne Sklaverei. Exemplare für Journalist/-innen sind bereits auf Anfrage erhältlich.