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So haben wir Rosie aus sexueller Online-Ausbeutung befreit

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osie aus den Philippinen war 10 Jahre alt, als ihr Zuhause für sie plötzlich nicht mehr sicher war. Von der eigenen Mutter über das Internet verkauft, musste sie traumatischen sexuellen Missbrauch erdulden. IJM setzte gemeinsam mit weltweit vernetzten Ermittlungsteams alles daran, Rosie zu finden – mit Erfolg!

Kein sicheres Zuhause

Rosie spricht bis heute nicht über den sexuellen Missbrauch, den sie erleben musste. Aber ihre beiden älteren Zwillingsschwestern berichteten davon, wie ihre Mutter versuchte, sie immer wieder zu überreden, bei ihren Livestream-„Shows“ mitzumachen.

Mit einer Webcam in Rosies Wohnzimmer wurden solche „Shows“ über das Internet an kriminelle Täter** in der ganzen Welt übertragen. Sie bezahlten dafür, sexuelle Handlungen an Kindern zu sehen und „dirigieren“ zu können.

Rosies Schwestern versuchten, sie zu schützen, wenn ein Kunde ihrer Mutter verlangte, ein Kind zu sehen. Oft boten sie sich selbst an, manchmal aber bestand ihre Mutter darauf, dass Rosie in den Livestreams auftrat.

Weltweite vernetzte Zusammenarbeit gegen ein globales Verbrechen

Wie aus einer IJM Studie hervorgeht, wurden allein im Jahr 2022 fast eine halbe Million Kinder wie Rosie auf den Philippinen über das Internet sexuell ausgebeutet. Sexuelle Online-Ausbeutung von Kindern ist ein Verbrechen, das im Verborgenen abläuft und nationale Grenzen überschreitet.

„Der Schlüssel zum Erfolg, um Betroffene wie Rosie zu finden, ist eine weltweit vernetzte Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden,“ weiß Caleb Carroll, IJM Experte für Internetverbrechen an Kindern auf den Philippinen.

„Eine IJM Task Force unterstützt die investigative Arbeit der philippinischen Strafverfolgungsbehörden, um Kinder wie Rosie zu befreien und Täterinnen und Täter zu überführen – auch in Nachfrageländern wie Deutschland.“

IJM hat dafür zusammen mit Strafverfolgungsbehörden aus Großbritannien, Australien und den Philippinen 2019 das Philippine Internet Crimes Against Children Center (Zentrum für Internetverbrechen gegen Kinder auf den Philippinen) mitbegründet.

„Hier laufen forensische Beweise zusammen, die auf elektronischen Geräten überführter Täter sichergestellt wurden, z.B. aus Europa, Australien oder den USA. Häufig finden sich darunter Chatprotokolle und Daten auffälliger Geldtransfers, die Hinweise geben auf Verdächtige in den Philippinen,“ erklärt Caleb.

Die Ermittlungsarbeit führt ins Internet

Auf Grundlage der gelieferten Hinweise nehmen philippinische Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung von IJM Expertinnen und Experten in der Online-Kriminalanalyse ihre Ermittlungen auf.

„Die Ermittlerteams nutzen öffentlich zugängliche Online-Quellen, um Spuren zu finden, die Verdächtige beispielsweise auf Social Media oder Messengerdiensten hinterlassen. Nach Auswertung dieser Spuren können Verdächtige oft eindeutig identifiziert werden,“ beschreibt Caleb die Vorgehensweise.

So können etwa Fotos, die Verdächtige auf Social Media teilen, entscheidende Umgebungsmerkmale liefern, durch die ein Tatort rekonstruiert werden kann. Analysespezialistinnen und -spezialisten von IJM gleichen bei Bedarf die Spuren mit Satellitenfotos ab, um den genauen Standort zu lokalisieren. Die Ermittlungsergebnisse werden an die zuständigen Behörden übergeben.

Rosie wird mit Hilfe unserer Hinweise befreit

Anhand von Beweisen wie diesen, die mit der Unterstützung von IJM gesammelt werden konnten, war es den philippinischen Strafverfolgungsbehörden möglich, Rosie und ihre Schwestern zu finden und in Sicherheit zu bringen.

Der sichergestellte Laptop von Rosies Mutter lieferte außerdem Hinweise, mit denen weitere Ermittlungen nach Verdächtigen weltweit gestartet werden konnten.

Rosies Mutter wurde verhaftet und in einem Gerichtsverfahren zu 37 Jahren Haft verurteilt. Zusammen mit ihren Schwestern wurde Rosie seither in einem Nachsorgeprogramm betreut. IJM begleitete sie dabei, das Trauma des Missbrauchs zu überwinden.

Heute geht Rosie wieder in die Schule. Sie ist stolz darauf, zu den Besten in ihrer Klasse zu gehören und träumt davon, bald zu studieren.

Kinder wie Rosie brauchen nicht nur Schutz vor Kriminellen in ihrem Heimatland. Sie müssen auch vor Tätern weltweit geschützt werden, die sexuelle Missbrauchsdarstellungen nachfragen – auch in Deutschland. Hilf uns dabei, noch mehr Kinder wie Rosie vor sexueller Ausbeutung über das Internet zu schützen!

*Pseudonym
** Die Erkenntnisse einer IJM Studie zur sexuellen Ausbeutung von Kindern über das Internet aus dem Jahr 2020 weisen darauf hin, dass es sich auf der Nachfrageseite ausschließlich um männliche Straftäter handelt. Darum verwenden wir in diesem Zusammenhang hier nur die männliche Form.


Dieser Artikel wurde am 19. September 2023 aktualisiert.

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