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Dominikanische Republik: Gesetzesänderung verbietet Kinderheirat

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Dominikanische Republik: Gesetzesänderung verbietet Kinderheirat

Dominikanische Republik: Gesetzesänderung verbietet Kinderheirat

Dank einer landesweiten Kampagne, die von International Justice Mission (IJM) initiiert wurde, beschloss die Regierung in der Dominikanischen Republik eine Gesetzesänderung, die Kinderheirat verbietet. Im Kampf gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und jungen Frauen ist dies ein wichtiger Schritt, da Kinder vorher bereits im Alter von 12 Jahren zwangsverheiratet werden konnten.

International Justice Mission (IJM) hat im Sommer 2020 beim Obersten Gerichtshof der Dominikanischen Republik eine Petition eingereicht, um Kinderheirat für verfassungswidrig zu erklären, da sie eine Verletzung der Grundrechte von Kindern und Jugendlichen darstellt. Seitdem haben sich über 15 weitere zivilgesellschaftliche Organisationen und Koalitionen der Petition angeschlossen, um eine Änderung zu fordern.

Dominikanische Republik: Höchste Rate an Kinderheiraten

Laut einem UNICEF-Bericht aus dem Jahr 2019 war eine von vier jungen Frauen in Lateinamerika und der Karibik verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt wurde. Diese Rate ist regional in den letzten 25 Jahren gleich geblieben. Die gleiche Studie zeigt, dass die Dominikanische Republik mit 36 Prozent die höchste Rate an Kinderehen in der Region hat.

„Jüngere Kinder dürfen mit zusätzlicher Erlaubnis eines Richters heiraten. Da es keine gesetzliche Begrenzung gibt, wie jung ein Kind sein darf, um diese Sondergenehmigung zu erhalten, könnten Kinder bereits im Alter von 12 Jahren zur Heirat gezwungen werden", erklärt Sonia Hernández, Leiterin des Bereichs „Public Justice System Strengthening“ bei IJM. „Kinderheirat betrifft sowohl Jungen als auch Mädchen, aber für Mädchen ist sie exponentiell gefährlicher.“

Kinderheirat als Gefahr für junge Mädchen

„Kinderheirat kann zu einem Freibrief für einen Erwachsenen werden, der eine Minderjährige sexuell ausbeuten möchte. Um sein Verbrechen zu vertuschen und strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden, kann er das Opfer heiraten. Das ist nicht nur eine schwere Verletzung der Grundrechte der Minderjährigen, sondern schlicht auch eine große Gefahr für das Kind", urteilt Hernández.

Der Schwerpunkt von IJM in der Dominikanischen Republik liegt seit 2014 darauf, Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen. Im Jahr 2020 unterstützte IJM die lokalen Behörden bei einem Fall, in dem vermutlich eine Neunjährige und eine Elfjährige mit Erlaubnis ihrer Eltern an ältere Männer verheiratet worden sein sollen, die die Kinder dann sexuell ausgebeutet haben, aber aufgrund der Gesetzeslage nur schwer gerichtlich belangt werden konnten.

Neue Regierung verspricht entschiedenes Handeln

Am 16. November versicherte der kürzlich ins Amt gekommene Präsident Luis Abinader, dass seine Regierung keine Toleranz gegenüber Kinderheirat zeigen werde. Er präsentierte eine Reihe von Aktionsschritten, um die Gesetze zu beseitigen, die eine Heirat von Mädchen und Jungen unter 18 Jahren erlauben.

Am 18. November 2020 beschloss das Repräsentantenhaus der Dominikanischen Republik einstimmig die Abschaffung von zwei Gesetzen, die derzeit ein rechtliches Schlupfloch schaffen, das frühe Eheschließungen ermöglicht.

Senat stimmt Änderungen im Gesetzesbuch zu

Am 30. Dezember 2020 stimmte der Senat der Dominikanischen Republik den Änderungen zu. Somit können alle gesetzlichen Ausnahmen beseitigt werden, die Kinderheirat im Land erlauben.

Mit diesen Änderungen unternimmt das Land wichtige Schritte zum Schutz der Kinder. „Zum ersten Mal in der Geschichte der Dominikanischen Republik wird es ein Gesetz geben, das der Kinderehe, einer Form der sexuellen Ausbeutung, ein Ende setzt", erklärt Sonia Hernández. „Die Mission von IJM in diesem Land ist es, die sexuelle Ausbeutung von Kindern einzudämmen. Wir begrüßen daher die Entscheidung des Kongresses und fordern die Gerichte im Land weiterhin auf, gerecht zu entscheiden, damit unsere Kinder geschützt werden."

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