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Arbeitssklaverei in Indien: 526 Menschen befreit

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Arbeitssklaverei in Indien: 526 Menschen befreit

Arbeitssklaverei in Indien: 526 Menschen befreit

Chennai, Indien - Trotz Corona konnte IJM in Kooperation mit einer Partnerorganisation und den zuständigen Behörden vor Kurzem die bisher zweitgrößte Befreiungsaktion durchführen. 526 Männer, Frauen und Kinder wurden aus zwei benachbarten Ziegeleien befreit und kehrten nach Hause zurück.

Im März erfuhr IJM von 282 Menschen, die in einer Ziegelei festgehalten wurden. Es handelte sich dabei um Familien, die aus dem Norden aus Odisha stammten. Mit dem Versprechen auf gute Jobs und faire Bezahlung wurden sie angelockt. Ein Teil des versprochenen Geldes wurde ihnen bereits vorab ausgezahlt. Daraus wurden schnell sehr hohe Schulden. So mussten sie bis zu 13 Stunden am Tag arbeiten ohne ausreichende Ernährung. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung wurde ihnen ebenfalls untersagt. Die Kinder durften nicht zur Schule gehen und wer zehn Jahre oder älter war, musste mitarbeiten. Sechs Monate lang stellten die Erwachsenen Ziegel her, welche die Kinder zum Trocknen in der Sonne auslegten.

Die Kooperation von IJM, der Partnerorganisation FSD und den zuständigen Behörden führte zu schnellem Eingreifen.

Stärker ausgeliefert durch Corona

Als die Corona-Pandemie sich ausbreitete, wollten die Arbeiter eigentlich nach Hause reisen. Doch der Besitzer hielt sie unter anderem durch die falschen Schulden, die sie abzuarbeiten hätten, fest. Er bezahlte sie nicht mehr und versorgte sie nicht mehr mit Essen. Ihre Situation verschlechterte sich dadurch zunehmend. Die Betroffenen schafften es jedoch, ihre Familien in Odisha zu kontaktieren und Informationen über ihre Situation nach außen zu vermitteln. Die Verwandten informierten IJM.

IJM leitete die Informationen an die Partnerorganisation Foundation for Sustainable Development (FSD) weiter, die wiederum die Regierungsbeamten einschaltete. Dr. Krishnan, der Gründer von FSD sagte: „Die Corona-Pandemie wird von den Tätern missbraucht, um das System der Schuldknechtschaft noch zu verstärken. Die benachteiligte Bevölkerung ist dieser gewaltsamen Ausbeutung ausgeliefert.“

Erschöpft und dankbar sind die Betroffenen auf dem Weg nach Hause.

Behörden erkennen Dringlichkeit und greifen ein

Am 1. Juni besuchten Mitarbeitende der Distriktadministration die Ziegelei und führten eine Befragung durch, um von den betroffenen Familien direkt von den Umständen zu hören. Sie entschieden anschließend, dass es sich um einen Fall von Schuldknechtschaft handle und ordneten an, dass die Familien ihre Sachen packen sollen.

Daraufhin meldeten sich die Menschen aus einer benachbarten Ziegelei, die das mitbekommen haben. Sie flehten die Mitarbeitenden der Behörden hartnäckig an, dass sie ebenfalls nach Hause gehen möchten. So konnten 244 weitere Personen aus einer zweiten Ziegelei ebenfalls befreit werden. Die Behörden organisierten medizinische Versorgung, Verpflegung und Busse, um die Männer, Frauen und Kinder zum Bahnhof zu bringen, sodass sie anschließend mit dem Zug in ihre Heimat zurückkehren konnten.

Die Reaktion der Behörden zeigt, wie ernst die Regierung den Fall nahm und dass sie die Dringlichkeit erkannte. IJM und FSD verfolgen den Fall weiter, um sicherzustellen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

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