Kampf gegen Online-Ausbeutung: Abschaltung von "Boystown" ist ein wichtiger Erfolg

Berlin – Die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland e. V. (IJM) begrüßt den Ermittlungserfolg, der zur Stilllegung der Plattform „Boystown“ geführt hat. Ermittlern in Deutschland ist damit ein wichtiger Schlag gegen die Verbreitung sogenannter „Kinderpornografie“ gelungen, also Darstellungen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Gleichzeitig fordert IJM aber von der Politik stärkere Initiative im Kampf gegen sexuelle Online-Ausbeutung von Kindern.

Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM, zeigt sich erfreut: „Dass es gelungen ist, durch die internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden, eine Plattform wie „Boystown“ abzuschalten, ist ein wichtiger Erfolg. Allerdings verweisen die Ermittlungsergebnisse auf ein schockierendes Ausmaß der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Internet. Die immense Zahl der Konsumenten, die wir aktuell in diesem Fall sehen, ist aus unserer Sicht nur die Spitze des Eisbergs. Sie bringt aber der Öffentlichkeit und den Strafverfolgungsbehörden das wahre Ausmaß dieses rücksichtlosen Verbrechens hoffentlich deutlicher vor Augen.“

Im Rahmen einer von Deutschland initiierten Taskforce unter der Koordination von Europol hatten sich Behörden in den Niederlanden, Schweden, Australien, den USA und Kanada an den Ermittlungen gegen „Boystown“ beteiligt. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, hatte die Plattform zuletzt mehr als 400.000 Mitglieder. Damit war sie eine der größten Plattformen im Darknet zum Austausch von Bild- und Videoaufnahmen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Unter den geteilten Darstellungen befanden sich nach Angaben des BKA auch Aufnahmen des schwersten Missbrauchs von Kleinkindern.

IJM fordert von der Politik ein tiefergreifendes Vorgehen im Kampf gegen sexuelle Online-Ausbeutung von Kindern. Mit einer entsprechenden Stellungnahme wird IJM, neben weiteren Sachverständigengruppen, wie Amnesty International Deutschland e. V., der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte e. V., oder dem Paritätischen Gesamtverband e. V., in diesem Zusammenhang den 14. Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik bewerten. Dazu findet am 5. Mai 2021 eine öffentliche Anhörung des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe statt.

„Wir sehen es als ein wichtiges Signal, dass die Bundesregierung in ihrem Bericht die Verhütung und Bekämpfung von Menschenhandel, wozu auch Formen sexueller Ausbeutung zählen, als zentrale Themen anerkannt hat. Leider vermissen wir hier aber eine kritische Auseinandersetzung mit schnell wachsenden Formen der Ausbeutung in Zeiten einer steigenden Digitalisierung. Dazu zählt z.B., dass präventive Maßnahmen ausgeschöpft werden müssen, die heute technologisch möglich sind, um den sexuellen Missbrauch von Kindern zu verhindern. Gerade wenn es darum geht, Kinder vor schwerster sexueller Online-Ausbeutung zu schützen, sehen wir deswegen langfristige Handlungsbedarfe und notwendige Strategien, auf die die Bundesregierung eingehen muss,“ skizziert Roller die Position von IJM.

Das könnte dich auch interessieren…

Mehr
Ruby: Stimme der Hoffnung

Ein Jobangebot über eine Social-Media-Nachricht schien der Ausweg für Ruby* aus den Philippinen, um unabhängig für sich sorgen zu können. Denn nach dem Tod ihrer Eltern war die 15-Jährige in Trauer und auf sich allein gestellt. Doch statt wie versprochen Geld verdienen und zur Schule gehen zu können, wurde Ruby vor einer Webcam sexuell missbraucht – bis ihre Geschichte eine entscheidende Wendung nahm.

EU lässt Kinder schutzlos gegenüber sexuellem Missbrauch online

Der auf europäischer Ebene diskutierte Entwurf einer Verordnung zur Prävention und Bekämpfung sexuellen Missbrauchs von Kindern stößt auf erheblichen Widerstand. Doch hinter diesen hart geführten Diskussionen und den nüchternen Zahlen verbirgt sich ein Status Quo, bei dem weiterhin Menschen ungeschützt Gewalt aussetzt sind. Solange das Phänomen Livestreaming nicht in seiner Einzigartigkeit und seiner Tragweite verstanden und angemessen bekämpft wird, werden Maßnahmen nur Symptombehandlung sein.

#SafeSeinOnline: Unterschriftenaktion für Kinderschutz

Mit einer Unterschriftenaktion fordert IJM von der deutschen Bundesregierung, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, um weltweit Fälle der sexuellen Ausbeutung von Kindern über das Internet zu verhindern. Welche Verantwortung kommt Deutschland dabei genau zu im globalen Kampf gegen dieses Verbrechen?

Aaron kann wieder Kind sein

Aaron* war erst zwei Jahre alt, als er aus einem unvorstellbaren Unrecht befreit wurde, das kein Kind jemals erleben sollte. Sein Vater, ein auf den Philippinen lebender Deutscher, hatte ihn und andere Kinder über Jahre sexuell missbraucht. Bilder und Videos davon verkaufte er über das Internet in alle Welt. Aaron konnte nicht um Hilfe rufen, aber die Suche nach ihm hatte schon begonnen.

Willst du Menschen aus Sklaverei befreien?

  1. 1
  2. 2
  3. 3

Persönliche Daten

Spendenbetrag:

Gib uns gerne Deine Telefonnummer, um uns eine Möglichkeit zur besseren Spendendenbetreuung zu geben. Wir nutzen Sie sehr verantwortlich.

  1. 1
  2. 2
  3. 3

Zahlungsweise

Spendenbetrag:

Bitte wähle eine der folgenden Zahlungsweisen:

Du spendest einmalig.

Zurück
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Thank You!

Your receipt has been sent to your email.

How was the experience for you? Tell us here.
Questions? Contact us at [email protected] or at 703-465-5495

Donors in Australia, Canada, Germany, the Netherlands, or the United Kingdom: by making a donation you agree that we may transfer your personal information to our IJM advancement offices in your country. That advancement office may contact you about future donations or for other fundraising purposes.

Login

Donor Portal

Review your giving, tax statements and contact info via the IJM Donor Portal.

please sign in
Email Sign Up
Get updates from IJM on stories from the field, events in your area and opportunities to get involved.
sign up