Bangkok, Thailand – Die thailändischen Behörden konnten gemeinsam mit IJM 18 myanmarische Wanderarbeiter/innen befreien, die zur Sklavenarbeit in einer Süßwarenfabrik in Bangkok gezwungen wurden.
Dank eines Hinweises der thailändischen Behörden erfuhr IJM Thailand Anfang Januar vom Schicksal der 18 Arbeiterinnen und Arbeiter. Sie hatten zunächst die Botschaft von Myanmar um Hilfe gebeten, da sie in einer Fabrik festgehalten und zum Arbeiten gezwungen wurden. Die Botschaft wandte sich dann an die thailändischen Behörden, die wiederum IJM um Hilfe baten.
Die Leiter zur Freiheit
Am Morgen des 27. Januar unterstützten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IJM die thailändischen Behörden sowie die Botschaft von Myanmar dabei, die gefangenen Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Fabrik zu befreien, die von einem großen Wohnkomplex in einem Wohnviertel aus betrieben wurde. Die Beamtinnen und Beamten versuchten, die Betroffenen zu rufen, die in den oberen Stockwerken eines Gebäudes hinter verschlossenen Toren eingesperrt waren. Schließlich traute einer der Arbeiter sich, als erstes über das Tor zu klettern. Damit ermutigte er alle anderen Arbeiterinnen und Arbeiter, es ihm gleich zu tun. Auf der anderen Seite des Tores warteten die Helfenden und waren bereit, den Flüchtenden von der Leiter zu helfen. Der erste Befreite sagte später: "Ich wusste nicht, ob ich Tage oder Monate eingesperrt sein würde. Jetzt fühle ich mich frei.“ Insgesamt 18 myanmarische Wanderarbeiterinnen und Arbeiter folgten ihm in die Freiheit. Sie alle sind wahrscheinlich illegal nach Thailand gebracht und ausgebeutet wurden. Unter den Betroffenen waren auch ein 16-jähriger Junge und ein 16-jähriges Mädchen.
Endlich in Sicherheit
Das IJM Nachsorge Team unterstützte die thailändischen Beamtinnen und Beamten auf der örtlichen Polizeistation beim Aufnehmen der Aussagen der Befreiten und der Bearbeitung der Beweise. Die Betroffenen werden alle auf Covid-19 getestet werden, um ihre Gesundheit sicherzustellen. Sie wurden nach der Befreiung direkt an einen sicheren Ort gebracht. IJM wird ihnen langfristig zur Seite stehen und dafür sorgen, dass sie in ihr Heimatland zurückkehren können und auch dort Hilfe erhalten und rechtlichen Beistand.
„Wir sind froh, einen Teil dazu beigetragen zu haben, diese Männer, Frauen und Kinder in Freiheit zu bringen und dafür zu sorgen, dass sie sicher sind. Wir begrüßen die schnellen Bemühungen der thailändischen Behörden, Opfern von Missbrauch Hilfe zukommen zu lassen. “, sagte Andrew Wasuwongse, Leiter des IJM Büros in Thailand.
Arbeitssklaverei in Thailand effektiv bekämpfen
2017 eröffnete das IJM Büro in Bangkok, um mit Behörden und lokalen Partnern Arbeitssklaverei in Thailand effektiv zu bekämpfen. Zusammen mit den thailändischen Strafverfolgungsbehörden sowie anderen Regierungen aus der Region ermittelt IJM in Fällen von Arbeitssklaverei und unterstützt Befreiungen der Betroffenen. In der gesamten Region um den Golf von Thailand sind es vor allem Fälle von Arbeitssklaverei in der Fischerei-Industrie, die IJM zunächst bekämpfte.
Um Wanderarbeiter/-innen zu helfen, die aus Nachbarländern verschleppt wurden, eröffnete IJM 2019 ein neues Büro in Myanmar. Dies ist der erste Fall, in dem IJM abseits der Fischerei Betroffenen von Arbeitssklaverei helfen konnte.