Zurück

Zwangsarbeit in Indien: Sanjeevi kämpft für seine Töchter

Teilen

Zwangsarbeit in Indien:
Sanjeevi kämpft
für seine Töchter

Zwangsarbeit in Indien:
Sanjeevi kämpft für seine Töchter

Chennai, Indien – Sanjeevis größter Wunsch nach Jahren in Sklaverei ist, dass seine Kinder ein unabhängiges und würdevolles Leben führen können. Nach der Befreiung seiner Familie nimmt er jede Mühe auf sich, um seinen Töchtern eine Schulausbildung und damit ein besseres Leben zu ermöglichen.

Sanjeevi strahlt vor Stolz. Seine beiden Töchter, Devi und Devika, haben ihre Schulabschlussprüfungen mit Bravour bestanden und wollen jetzt studieren. Sie sind die ersten in ihrer Familie, die eine höhere Ausbildung absolvieren können.

Eine Familie, gefangen in Sklaverei

Bevor die beiden Mädchen geboren wurden, arbeiteten ihre Eltern Sanjeevi und seine Frau Murugammal als Tagelöhner auf den Feldern rund um ihr Heimatdorf in der Nähe der indischen Großstadt Chennai. Doch das Geld, das sie verdienten, war zu wenig, um über die Runden zu kommen.

Als sie aus Verzweiflung den falschen Versprechungen eines Fabrikbesitzers folgten, gerieten sie in Arbeitssklaverei in einer Reismühle. Sechs Jahre lang arbeiteten sie tagtäglich bis zur Erschöpfung. Sie erduldeten Beschimpfungen und Bedrohungen des Besitzers und litten Hunger und Armut.

„Die Qual, die wir erlebten, kann ich nicht in Worte fassen,“ sagt Sanjeevi. „Aber selbst, wenn ich jemanden um Hilfe bitten wollte, an wen hätte ich mich wenden sollen?

Sanjeevi und Murugammals zweite Tochter kommt in der Reismühle zur Welt. An der Seite ihrer Eltern verbringt sie gemeinsam mit ihrer Schwester ihre Kindheit in Zwangsarbeit, ohne Kontakt zur Außenwelt.

„Es gab Tage, an denen sich meine Töchter vor Hunger in den Schlaf weinten. Es brach mir das Herz,“ erinnert sich Sanjeevi.

Unabhängig und in Würde leben

Nach sechs qualvollen Jahren gelingt es den Behörden mit Unterstützung von IJM, Sanjeevi und seine Familie aus der Sklaverei zu befreien. Sie erhielten eine staatliche Unterstützungszahlung, aber das Geld reichte nicht zum Leben.

„Ich nahm jede Arbeit an, die ich finden konnte. Als Feldarbeiter oder Lastenträger. Alles, um meine Familie vor Sklaverei zu bewahren,“ erzählt Sanjeevi.

An diesem Punkt beschließt er, dass seine Kinder ein unabhängiges und würdevolles Leben führen werden. Er ist fest entschlossen: Nichts wird einer Schulausbildung seiner Töchter im Weg stehen.

„Wir möchten unserem Vater etwas zurückgeben“

Seine Entschlossenheit zahlt sich aus. Vor Kurzem haben seine beiden älteren Töchter Devi und Devika ihre Abschlussprüfungen mit hervorragenden Resultaten bestanden. Ihre jüngere Schwester Devianni besucht derzeit die 9. Klasse. Sanjeevi kommen Freudentränen, wenn er darüber spricht, was seine Töchter erreicht haben.

„Wir haben oft geweint über die Strapazen, die unser Vater unseretwegen auf sich genommen hat. Seinetwegen geben wir uns so große Mühe. Wir möchten ihm etwas zurückgeben für alles, was er für uns getan hat.“ erklären die beiden Schwestern.

Sanjeevis Hingabe für seine drei Kinder scheint derweil ungebrochen: „Ich habe immer noch nicht genug Geld für ihr Studium, aber ich werde alles für sie tun, was in meiner Macht steht, solange ich lebe.“

Das könnte dich auch interessieren…

Mehr
Lily: Wenn Gerechtigkeit Wellen schlägt

Als wir Lily aus Ghana aus der Sklaverei am Volta-Stausee befreien wollten, schien es, als kämen wir zu spät. Unser lokales Ermittlungsteam und die Polizei erreichten den Einsatzort – doch Lily war nicht mehr dort. Was war passiert? War sie in Sicherheit? Entschlossen, Antworten zu finden, verfolgte unser Team jede Spur. Als sie das Mädchen endlich fanden, erlebten sie eine unerwartete Überraschung: Lily war bereits in Freiheit!

Bulgarien: Kräfte bündeln gegen Menschenhandel

SOFIA, BULGARIEN – Mit der Unterzeichnung eines wegweisenden Kooperationsabkommens mit der Nationalen Kommission zur Bekämpfung des Menschenhandels (NKBM) in Bulgarien weitet IJM sein Programm gegen Menschenhandel in Europa auf den Balkanstaat aus.

Miracle: Was Freiheit wirklich bedeutet

Miracle* aus Indonesien wurde gezwungen, Menschen aus anderen Ländern über das Internet zu betrügen. Der versprochene Traumjob, dem sie hoffnungsvoll ins Ausland gefolgt war, führte sie in die brutale Ausbeutungsindustrie des Online-Scammings. Gefangen hinter Stacheldraht zwang sie die Angst vor Bestrafung, jeden Tag ein Verbrechen zu begehen. Erst ein heimlicher Telefonanruf brachte eine entscheidende Wendung.

Meinung: WM in Katar - Gucken oder nicht?

Dietmar Roller mag Fußball - wie die meisten Deutschen. Doch dieses Jahr geht es vielen nicht vor allem um den Sport. Im Fokus stehen Missstände im Gastgeberland Katar wie Arbeitssklaverei und Korruption. Sollten wir die Spiele überhaupt ansehen oder besser von zu Hause aus boykottieren? Was IJMs Vorstandsvorsitzender während der Spiele macht und welche Frage er entscheidend findet:

Willst du Menschen aus Sklaverei befreien?

  1. 1
  2. 2
  3. 3

Persönliche Daten

Spendenbetrag:

Gib uns gerne Deine Telefonnummer, um uns eine Möglichkeit zur besseren Spendendenbetreuung zu geben. Wir nutzen Sie sehr verantwortlich.

  1. 1
  2. 2
  3. 3

Zahlungsweise

Spendenbetrag:

Bitte wähle eine der folgenden Zahlungsweisen:

Du spendest einmalig.

Zurück
  1. 1
  2. 2
  3. 3

Thank You!

Your receipt has been sent to your email.

How was the experience for you? Tell us here.
Questions? Contact us at [email protected] or at 703-465-5495

Donors in Australia, Canada, Germany, the Netherlands, or the United Kingdom: by making a donation you agree that we may transfer your personal information to our IJM advancement offices in your country. That advancement office may contact you about future donations or for other fundraising purposes.

Login

Donor Portal

Review your giving, tax statements and contact info via the IJM Donor Portal.

please sign in
Email Sign Up
Get updates from IJM on stories from the field, events in your area and opportunities to get involved.
sign up