Rumänien – Dank einer Partnerschaft mit der rumänischen Regierung und dem Büro zur Überwachung und Bekämpfung von Menschenhandel im US-Außenministerium (J/TIP) startete IJM ein Programm im Rahmen des Engagements zur Bekämpfung von Menschenhandel in Rumänien.
Jedes Jahr befindet sich Rumänien unter den drei europäischen Ländern mit der höchsten Anzahl an identifizierten Opfern von Menschenhandel. Ein Großteil der rumänischen Betroffenen wird dabei nach Westeuropa in sexuelle Ausbeutung oder Arbeitsausbeutung verschleppt.

Rumänien gilt sowohl als Herkunfts- als auch Transit- und Zielland für Betroffene von Menschenhandel. Dem Global Slavery Index zufolge leben heute schätzungsweise 86.000 Menschen in Rumänien in moderner Sklaverei.
Damit hat das Land im osteuropäischen Vergleich den höchsten Bevölkerungsanteil, der in Ausbeutung lebt. Laut der rumänischen Regierung erhielten jedoch lediglich 48 Prozent der identifizierten Betroffenen im Jahr 2018 Unterstützung.
Gemeinsames Programm gegen Menschenhandel
Vor diesem Hintergrund startete IJM im November 2020 gemeinsam mit der rumänischen Regierung und dem amerikanischen Büro zur Überwachung und Bekämpfung von Menschenhandel im US-Außenministerium (J/TIP) ein Projekt, um dem Menschenhandel in Rumänien geschlossen entgegenzutreten.

Die Initiative ist darauf ausgerichtet, Behörden und Strafverfolgung bei Ermittlungen zu Fällen von Menschenhandel zu unterstützen. Eine weitere Komponente zielt darauf ab, gefährdete Gruppen von Menschen durch Aufklärung und Schulungen davor zu schützen, Opfer von Menschenhändlern zu werden. Gleichzeitig sollen Angebote für Betroffene zur Trauma-informierten Nachsorge verbessert werden.
In einer offiziellen Zeremonie verpflichteten sich IJM sowie Vertreter der rumänischen Regierung und der amerikanischen Botschaft in Bukarest zu ihrem gemeinsamen Engagement Im Kampf gegen Menschenhandel.

Verbrechen nicht tolerieren – Menschen schützen
Shawn Kohl, Leiter des IJM Büros in Rumänien, unterstrich die Relevanz der Einigkeit an diesem Tag: „Wir setzen heute ein klares Zeichen dafür, dass Menschenhandel in Rumänien nicht ungestraft bleibt, wir werden Menschenhandel nicht tolerieren und durch unsere Geschlossenheit beenden.“
Mit seinen Komponenten unterstützt das Projekt den rumänischen Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel sowie Empfehlungen von J/TIP und Richtlinien der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.
„Es ist wichtig, unsere Experten, Staatsanwälte und Polizisten weiter zu schulen, denn die Kriminalität der Menschenhändler wird immer raffinierter. Je mehr sie ihre Techniken modifizieren, desto gefährlicher werden sie,“ betonte der rumänische Justizminister, Catalin Predoiu. „Wir müssen Menschen schützen, das Verbrechen verhindern und effizient gegen Kriminelle ermitteln - insbesondere gegen das organisierte Verbrechen, das in den Menschenhandel verwickelt ist.“