#stop28-Kampagne: Mehr als Wegsehen bei Fußball-WM in Katar

Berlin (16.11.2022) – Mit dem Anpfiff der Fußball-WM blicken in wenigen Wochen Milliarden Zuschauerinnen und Zuschauer aus aller Welt nach Katar. Angesichts der Berichte über Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen im Vorfeld des Turniers, ist es vielen Menschen allerdings ein Bedürfnis, ein Zeichen gegen Ausbeutung zu setzen. Die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland e. V. (IJM) beteiligt sich daher an der Kampagne #stop28 – einer Initiative, um Arbeits- und Menschenrechte während der Weltmeisterschaft im Fokus zu halten. Denn die kontroverse Situation im Land des WM-Ausrichters verweist auf ein weiterreichendes Problem: weltweit werden 28 Millionen Menschen zur Arbeit gezwungen – mehr als je zuvor.

Getragen wird die Aktion neben IJM von SOS Kinderdörfer weltweit, terre des hommes sowie der Kampagne #PayUpFifa und dem Fanverband Unsere Kurve e.V., gemeinsam mit der Berliner Plattform und Agentur Social Social. In Anlehnung an 28 Millionen Menschen in Zwangsarbeit ruft die Kampagne dazu auf, jeweils in der 28. Minute wichtiger WM-Spiele die Bildschirme abzuschalten und das Zuschauen für eine Minute zu unterbrechen. Über soziale Medien soll in dieser Zeit die Aufmerksamkeit auf das Schicksal Betroffener gelenkt und der Aufruf gestartet werden, Organisationen zu unterstützen, die gegen Ausbeutung vorgehen.

„Diese WM darf nicht durchlaufen wie jede andere. #stop28 hält die Kritik an Ausbeutung auch während des Turniers im Fokus und nutzt die Aufmerksamkeit für Organisationen, die weltweit konkrete Veränderung bringen.“ sagt Jon Hoekstra, Gründer der Plattform Social Social.

Für Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland und Mitinitiator der Aktion, ein Aufruf zu informiertem Protest statt bloßem Boykott: „Das Fair Play, das wir im Fußball fordern, muss auch abseits des Spielfelds gelten. Die unhaltbaren Arbeitsbedingungen und Ungerechtigkeiten, von denen wir im Vorfeld der Fußball-WM in Katar erfahren haben, sind ein Fingerzeig auf ein komplexes, globales Problem. Im Jahr 2022 wird Millionen Frauen, Männern und Kindern ihre Freiheit, ihr Recht und ihre Würde genommen und durch Ausbeutung und Gewalt ersetzt. Mit #stop28 machen wir sichtbar, dass der Protest gegen Arbeitssklaverei in Katar wichtig und richtig ist, aber dort nicht aufhören darf. Nutzen wir das Momentum jetzt, um das größere Problem, Sklaverei weltweit, in den Blick zu nehmen, uns zu informieren und Veränderungen anzustoßen.”

Ein Anliegen, das Menschenrechtler und Entwicklungsexperte Dietmar Roller gemeinsam mit Journalistin Judith Stein auch in seinem neu erschienen Buch „Ware Mensch“ beschreibt. Darin erzählt er persönlich, packend und informativ von Schicksalen und Lösungsansätzen im Einsatz gegen moderne Sklaverei.

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