ARTE-Doku zeigt weltweiten Kampf gegen sexuelle Online-Ausbeutung

Berlin (14.05.2024) – Am 21. Mai 2024 zeigt ARTE eine bahnbrechende Dokumentation über das globale Verbrechen des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet. Die preisgekrönte Regisseurin Laetitia Ohnona beleuchtet in ihrem Film „Kinderschänder im Visier“ die dunklen Seiten des Internets, in denen Sexualstraftäter/-innen weitgehend straffrei agieren und Kinder auf schreckliche Weise missbraucht werden. Ihre Recherchen führten sie durch acht Länder bis in den Kern der Strafverfolgungs- und Justizbehörden sowie der zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich täglich dem Kampf gegen den sexuellen Missbrauch und die Ausbeutung von Kindern im Internet stellen. Mit Unterstützung des deutschen und philippinischen Zweigs der Menschenrechtsorganisation International Justice Mission (IJM) wendet sich der Dokumentarfilm auch der Problematik des sexuellen Missbrauchs von Kindern per Livestreaming auf den Philippinen zu sowie der Verantwortung, die auch Länder wie Deutschland tragen.


"Es sind Täter aus Deutschland und anderen westlichen Ländern, die die Nachfrage nach der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Internet antreiben. Diese abscheulichen Verbrechen finden direkt vor unserer Haustür statt. IJM hat es sich zur Aufgabe gemacht, Maßnahmen anzuführen oder zu unterstützen, die sich weltweit für wirkungsvolle Veränderungen einsetzen. Dazu fordern wir eine Gesetzgebung, die Tech-Unternehmen mit in die Verantwortung nimmt. Darüber hinaus muss priorisiert werden, dass innerhalb der nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden die notwendigen Kapazitäten ausgebaut werden und eine eng abgestimmte Zusammenarbeit stattfindet”, erklärt Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e.V.

Traurige Spitzenplätze für Deutschland

Nach Angaben der Internet Watch Foundation belegte Deutschland 2023 im Vergleich der Länder, die Material des sexuellen Missbrauchs von Kindern hosten, Platz 3 in der EU und Platz 6 weltweit. Laut eines Berichts des philippinischen Anti-Money Laundering Council (dt.: Rat gegen Geldwäscherei) stehen verdächtige Zahlungen aus Deutschland, die auf die sexuelle Online-Ausbeutung von Kindern auf den Philippinen hinweisen, in einer weltweiten Rangliste an sechster Stelle.

"Diese Täter sind keine passiven 'Konsumenten'. Vielmehr dirigieren sie aktiv konkrete Handlungen sexueller Gewalt und sexuellen Missbrauchs gegen sehr junge Kinder per Live-Streaming. Gleichzeitig versäumen es Technologieunternehmen, dagegen vorzugehen, dass ihre Plattformen zum Tatort dieser Verbrechen werden", sagte John Tanagho, Direktor des Exzellenzzentrums von IJM zur Beseitigung der sexuellen Online-Ausbeutung von Kindern.

Schockierendes Ausmaß des Verbrechens

Im September 2023 veröffentlichten IJM und das Rights Lab der Universität Nottingham die Studie Scale of Harm (dt.: Ausmaß des Schadens). Daraus ging hervor, dass allein im Jahr 2022 fast eine halbe Million philippinischer Kinder ausgebeutet wurde, um Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern – einschließlich Live-Streaming – zu produzieren, für die Sexualstraftäter aus aller Welt bezahlen, auch aus Deutschland.

Empfehlungen der Studie fordern, dass Online-Sicherheitsbehörden, wie eSafety und Ofcom, solide Safety-by-Design-Auflagen erlassen und durchsetzen, damit Tech-Unternehmen wirkungsvolle Maßnahmen gegen Live-Streaming und andere Darstellungsformen sexuellen Missbrauchs von Kindern über ihre Plattformen und Geräte ergreifen.

Im deutschen Fernsehen wird der Dokumentarfilm „Kinderschänder im Visier“ am 21. Mai um 20:15 Uhr auf ARTE ausgestrahlt sowie im Streamingangebot von arte.tv verfügbar sein.


Foto: Franck Rabel/Memento/ARTE

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