Viele blaue Posts und immer wieder schwarze Posts dazwischen. So sieht ab sofort der Feed von IJM Deutschland auf Instagram aus. Was steckt hinter der Idee?
Die Erklärung des neuen Instagram Feeds ist einfach: Jeder blaue Post steht für eine Person, die aus Sklaverei befreit wurde. Jeder schwarze Post steht für eine Täterin oder einen Täter, die durch den Einsatz von IJM wegen Menschenhandel, Arbeitsausbeutung oder sexuellem Missbrauch verurteilt wurde. Damit zählt IJM einen #freedomcount. Was hinter der Idee steckt, verrät Jon Hoekstra, der sie mit seinem Team von Studio Hoekstra in Berlin entwickelte.
Der Moment der Befreiung im Mittelpunkt
IJM kämpft nachhaltig gegen Sklaverei, und möchte diesen Einsatz dringend verstärken. Deswegen soll der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben werden, am Wirken von IJM teilzunehmen. Aus seiner insgesamt komplexen Arbeit stellt IJM auf Instagram nun den Moment der Befreiung in den Mittelpunkt. Gleichzeitig wird die ernste Botschaft vom Kampf gegen Sklaverei deutlich in einem sozialen Netzwerk platziert, das von Unterhaltungsthemen dominiert wird — und das vor allem über Fotografie funktioniert. Genau dieser Aspekt passt mit der Arbeit von IJM eigentlich nicht zusammen: Bei den sensiblen Befreiungsaktionen wird meist nicht fotografiert, oder die Bilder werden unkenntlich gemacht, um sowohl Betroffene als auch Befreier zu schützen. Deswegen wird jede individuelle Befreiung klar als blauer Post gezeigt; Fotos sind nur auf der zweiten Ebene zugänglich, falls sie überhaupt vorhanden und zeigbar sind. Die Geschichte der Befreiung ist jeweils im Text unter dem Post zusammengefasst.
Unterstützer sehen, was ihr Engagement bewirkt — so direkt wie es geht
Durch den #freedomcount können die Unterstützerinnen und Unterstützer von IJM als Follower unmittelbar an den Erfolgen teilnehmen, die durch ihr Engagement bewirkt werden. Jeder blaue oder schwarze Post zeigt, dass Veränderung möglich ist und ermutigt durch diese positiven Botschaften zu weiterer Unterstützung.
#bisallefreisind
Jede Befreiung zeigt: Zusammen können wir Sklaverei stoppen
Gemeinsam mit den lokalen Behörden konnten wir bisher über 45.000 Menschen befreien und zur Verurteilung von über 1300 Tätern beitragen. Ausserhalb von Deutschland unterstützen wir die Projektarbeit von IJM in Asien und Afrika — in Deutschland klärt IJM in der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft über Sklaverei auf. Deshalb soll der #freedomcount auch aufmerksam machen auf das Thema Sklaverei — jedoch nicht mit schockierenden Zahlen und Bildern, die die Not zeigen, sondern mit der positiven Botschaft, die auf Lösungen verweist. „Der blau-schwarze Instagram-Feed ist ein Bild der Veränderung. Es zeigt, dass wir zusammen Sklaverei beenden können“, sagt Judith Stein, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit.