Mumbai ist mit 22 Millionen Einwohnern die größte Stadt Indiens und die Handels-, Finanz- und Unterhaltungshauptstadt des Landes. Es ist auch die Heimat eines der größten Rotlichtviertel Asiens. Jedes Jahr werden zahlreiche Mädchen über die Staatsgrenzen und von Nepal und Bangladesch nach Mumbai verschleppt. Menschenhändlerinnen und Menschenhändler verkaufen sie an Bordelle oder private Netzwerke, wo sie sexuell ausgebeutet werden.

Studien:

Studie über die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern in Mumbai, 2015-2016

Chennai ist eine der ältesten Hafenstädte des Südens und ein Zentrum für neue Technologien, das den 4,9 Millionen Bewohnern der Stadt viele neue Möglichkeiten und Arbeitsplätze ermöglicht. Doch bereits wenige Kilometer außerhalb der Stadt werden ganze Familien zur Arbeit in Fabriken, Farmen und Unternehmen zur Herstellung von Ziegeln, Reis und anderen Gütern gezwungen. Um dieses Geschäftsmodell der Arbeitssklaverei zu verfestigen und Menschen für Jahre oder gar Generationen zu versklaven, werden diese häufig in Angst versetzt, missbraucht oder unter falschen Tatsachen in die Sklaverei gelockt.

Bangalore ist das technologische Zentrum Indiens. Doch hinter diesem Fortschritt steckt ein offenes Geheimnis: Arbeitssklaverei ist in und um die boomende Metropole herum ein weit verbreitetes Phänomen. Außerhalb von Bangalores Hightech-Branche werden Kinder, Frauen und Männer als Arbeitssklaven auf Farmen, Reisfabriken, Ziegelfabriken, Baustellen und in anderen Industriezweigen festgehalten.

Kalkutta ist die Geburtsstätte eines der größten und ältesten Rotlichtviertel der Welt. Schätzungsweise 6.000 Frauen arbeiten in dem Viertel Sonagachi. Tausend kleine, enge Gässchen winden sich durch das Gebiet, das einem düsteren Labyrinth gleicht. Menschenhändler sind täglich auf der Suche nach jungen Frauen, die aus armen Lebensverhältnissen stammen und dringend Geld benötigen. Mit einem scheinbar seriösen Angebot werden sie in Bordelle gelockt, wo sie sexuell ausgebeutet und versklavt werden.

Indiens Hauptstadt ist das Zentrum von Politik und Fortschritt. IJM kämpft hier in einzigartiger Form gegen Arbeitssklaverei: Mit unserer Hilfe wurden in nur drei Jahren mehr als 4.600 Menschen in 12 der 29 Staaten Indiens aus Arbeitssklaverei befreit. Das IJM Team in Delhi trainiert andere NGOs in der Ermittlung und Strafverfolgung von Fällen sowie kooperiert mit weiteren Organisationen, um Menschen aus Arbeitssklaverei zu befreien und zu rehabilitieren. Des Weiteren arbeitet IJM mit nationalen Interessengruppen zusammen, um das indische Rechtssystem im Kampf gegen Sklaverei zu stärken und öffentliche Aufmerksamkeit bezüglich der Thematik herzustellen.